Von Dunkelheit und Licht – mein persönlicher Einblick über Selbstliebe und Ablehnung
- Michelle
- 4. Feb.
- 7 Min. Lesezeit

Dies ist der bisher persönlichste Beitrag, den ich auf meinem Blog geschrieben habe.
Während des Schreibens bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich diesen Text tatsächlich veröffentlichen werde oder ihn einfach nur für mich schreibe, weil er ein Teil meiner inneren Heilung ist.
Solltest Du diesen Text lesen, dann habe ich mich wohl für die Veröffentlichung entschieden.
Normalerweise nutze ich die Blogfunktion, um über Möglichkeiten zu berichten, wie Du Unterstützung in Deinen eigenen Prozessen erhalten kannst.
Doch manchmal sind klare und ehrliche Worte, die aus dem Herzen geschrieben werden, notwendig, um bei einem anderen Menschen Resonanz zu wecken und möglicherweise Heilungsimpulse anzustoßen.
Das Schreiben ist für mich eine sehr heilsame und achtsame Form, mit meinem Inneren in Kontakt zu treten.
Also möchte ich Dir heute von meinem Prozess der letzten Tage und der Erkenntnis meines heutigen Tages berichten.
Wie sehr bin ich in meiner Selbstliebe und warum spiegelt mir mein Umfeld noch immer meine tiefste Wunde der Ablehnung wider?
Diese Frage beschäftigt mich seit Tagen.
Denn ich liebe mich doch selbst.
Es gibt viele Punkte, an denen ich erkenne, wie sehr ich mittlerweile gelernt habe, mich selbst zu lieben.
Ich stehe für mich und meine Bedürfnisse ein, setze Grenzen und kommuniziere offen und authentisch, auch wenn dies bedeutet, dass ich meine Mitmenschen vor den Kopf stoße.
Jeden Tag öffne ich mein Herz mehr dafür, nicht nur Liebe zu geben, sondern auch zu empfangen, weil ich es mir wert bin.
Ich pflege regelmäßig den Kontakt zu meinem inneren Kind und stehe für die Bedürfnisse meiner kleinen Shelly ein.
Ich schätze die Zeit, die ich allein mit mir verbringe, und unternehme alles, um mich von alten Prägungen und Mustern zu lösen.
Das ist wahre Selbstliebe.
Oder?
Doch warum fühlt es sich nicht so an?
Warum habe ich das Gefühl immer wieder etwas zu übersehen?
Meine gewünschte Manifestation treten ein und ich bin immer auf Fortschritt und Entwicklung aus.
Doch ein Bereich meines Lebens scheint immer wieder am selben Punkt zu stagnieren und triggert egal wer in mein Leben tritt stets die Wunde der Ablehnung an!
Es ist der Bereich der Liebe und Partnerschaften - welch Überraschung!
Der Bereich, der für uns alle von immenser Bedeutung ist.
Sehnen wir uns doch nach nichts mehr als zu lieben und geliebt zu werden, für all das, was wir sind, für unsere lichtvollen Seiten und unsere Schatten - all die Anteile in uns, die wir versuchen verborgen zu halten und zu verstecken.
Mit denen wir uns nicht allzu oft beschäftigen, vielleicht sogar nie.
Eventuell nehmen wir sie kurz wahr und widmen ihnen einen flüchtigen Blick - mit der Frage:
„Warum gibt’s dich denn immer noch, ich dachte du bist allmählich verschwunden!?“
Kommt Dir das vielleicht bekannt vor?
Wir machen unseren Mitmenschen für einen Schmerz, den wir durch eine Unterhaltung oder eine Reaktion ihrerseits spüren, verantwortlich.
Eigentlich ziemlich gemein.
Denn in den wenigsten Fällen sind unsere Mitmenschen die Ursache eines tiefsitzenden Schmerzes oder Trauma.
Sie Beleuchten ihn lediglich mit ihrem Licht, damit wir ihn erkennen und heilen können - oder wenigstens lernen, mit ihm ihn Frieden und Akzeptanz zu leben.
Denn genau darum geht es, um Akzeptanz für das, was ist.
Das, was geschehen ist.
Es geht um die radikale Annahme aller Anteile in uns - in mir!
Um Bewusstsein, - denn Bewusstsein schafft Veränderung!
Und genau das braucht es, um ein Leben in Fülle und Liebe zu leben.
Unser Unterbewusstsein ist so mächtig und einflussreich.
Wir können uns noch so sehr ein erfülltes Leben mit gesunden Beziehungen wünschen in absoluter Liebe und Glückseligkeit, doch unser Unterbewusstsein wird immer wieder, wie ein Magnet dafür sorgen, dass wir genau die Menschen und Situationen anziehen, die uns Bewusstsein bringen, damit wir alte Muster und Verletzungen heilen können!
Wieso werde ich also immer wieder mit vermeintlicher Ablehnung konfrontiert?
Natürlich, weil ich mich selbst ablehne!
Vielleicht nicht alles an mir.
Müsste ich es ihn Zahlen Angeben kann ich guten Gewissens sagen, dass ich 85% an mir liebe und akzeptiere - ja, auch die etwas herausfordernden Eigenschaften meines Seins.
Doch es gibt diese wenigen Prozent, die vielleicht gering zu seinen Scheinen, und doch so einflussreich sind, dass ich sie nicht unter den Teppich kehren möchte und kann.
15 % meines Seins lehne ich ab.
Es sind die Gefühle von Trauer und der Einsamkeit.
Das wurde mir heute Morgen mehr als bewusst.
Es schmerzte sehr zu erkennen, dass diese beiden Begleiter, schon solange Teil meines Lebens sind, dass ich sie im Alltag gar nicht mehr wahrgenommen habe - oder wahrnehmen wollte.
Vielleicht aus Selbstschutz.
Vielleicht, weil ich dachte, sie verschwinden irgendwann von allein.
Mein ganzes Leben habe ich mich einsam gefühlt und unverstanden und das, obwohl ich rein weltlich betrachtet, nicht einsam war.
Ich habe eine Familie, Freunde, soziale Kontakte.
Doch ich konnte mich auch in einer Masse von Menschen allein und unverstanden fühlen.
Verbunden und doch in Trennung.
Durch meine Hochsensibilität nehme ich die Welt anders wahr.
Ich spüre so viel, ob ich will oder nicht.
Ich erkenne die Unehrlichkeit, Unsicherheiten anderer Menschen, ich kann ihnen ihren tiefsten Schmerzen beleuchten und das macht ihnen Angst.
Ein Großteil der Menschen lehnte mich immer ab.
„Ich bin zu sensibel, zu emotional, zu analytisch, ich denke zu viel, ich bin zu introvertiert, oder manchmal auch zu euphorisch.“
Es gab immer ein „Ich bin zu…“.
Das schmerzte und führte zu immer mehr Einsamkeit und innerlichen Rückzug meinerseits und das, obwohl ich doch so sehr in Verbindung sein wollte und geliebt werden wollte,
so wie ich bin.
Weil ich den Menschen durch meine Gabe ihre dunkelsten Wunden beleuchten und ihnen damit Bewusstwerdung, Heilung und Akzeptanz bringen kann!
Weil ich so sehr lieben kann, dass meine Liebe über Inkarnationen hinweg reicht!
Weil ich euphorisch und emotional und dennoch ruhig und gewaltig sein kann!
Dieser Wunsch gesehen und verstanden zu werden trieb mich an mich zu entwickeln.
Ich ging auf die Suche nach tieferem Verständnis für mich selbst.
Doch diese Einsamkeit, die ich spürte, führte zu einer tiefen Traurigkeit.
Und das, obwohl ich ein Mensch bin, der die Menschen, das Leben und alles, was es mit sich bringt, liebt.
Doch auch das durfte ich erkennen, - das eine schließt das andere nicht aus!
Doch das dachte ich lange Zeit.
Bis heute Morgen.
Bis mir bewusst wurde, dass alles im Einklang sein muss.
Ich kann das Gefühl von Verbundenheit nicht spüren, wenn in mir noch immer das Gefühl der Trennung und Einsamkeit so laut ist, weil es endlich gesehen werden möchte.
Ich kann das Gefühl der Leichtigkeit nicht erleben und spüren, wenn in mir das Gefühl der Traurigkeit nicht anerkannt und gewürdigt wird.
Denn das eine geht nicht ohne das andere.
Wenn ich mich aus Selbstschutz gewissen Emotionen verschließe, verschließe ich mich automatisch auch vor den Emotionen und Erfahrungen, die ich in mein Leben einladen möchte.
Schließlich leben wir in einer Welt der Dualität, von Licht und Schatten, Hell und Dunkel...
Ohne das eine kann das andere nicht existieren bzw. erfahren werden!
Was bedeutet das nun für mich und vielleicht auch für Dich?
Für mich bedeutet es, dass ich mir heute den Tag geschenkt habe, um mich bewusst mit meiner Einsamkeit und Trauer zu verbinden.
Ich ehre und würdige sie, indem ich sie heute ganz bewusst auf die Bühne meines Lebens lasse.
Ich gebe mich den Emotionen hin, ich lade sie ein, ich verbinde mich mit ihnen, spüre sie und umhülle mich mit ihnen wie in eine warme, samtige Decke der Geborgenheit, weil sie schon so lange, meine treuen Begleiter sind, auch dann, wenn ich ihnen keine Aufmerksamkeit schenkte oder sie gar ablehnte.
Sie waren immer da und erwiesen mir ihren Dienst der Liebe- indem sie mich schützen wollten, vor Verletzungen und Enttäuschungen.
Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.
Ich werde meinen Kakao trinken, Breathwork praktizieren und ihnen einen kleinen Liebesbrief der Dankbarkeit schreiben.
Das haben sie verdient, nach all den Jahren in meinem persönlichen Keller, bekommen sie heute ihre große Show!
Ich sehe sie vor mir, wie zwei Sphinxen, die ein Portal bewachen.
Rechts die Trauer, links die Einsamkeit.
Sie sind Hüter und Beschützer für einen neuen Abschnitt meines Lebens.
Einen Abschnitt, durch den ich nun bereit bin zu gehen, voller Vertrauen in das was kommt, auch wenn ich aktuell noch Dunkelheit vor mir sehe, entscheide ich mich mutig zu sein und darauf zu vertrauen, dass nach der Ungewissheit, das Licht kommt, die Fülle, die Verbindungen und die Freude.
Es geht nicht darum diese Anteile plötzlich aufzulösen.
Es geht darum mit ihnen in den Frieden zu kommen.
Manchmal benötigen wir für diese Erkenntnisse Menschen in unserem Leben, welche, ohne es zu wissen, ihre Finger tief in die Wunde legen, damit der Schmerz erkannt wird und geheilt werden kann.
Diese Menschen erweisen uns vielleicht den größten Liebesdienst, weil sie auf einer höheren Ebene betrachtet, bereit sind das Risiko einzugehen, dass wir sie von uns stoßen, weil wir unseren Schmerz im ersten Moment auf sie projizieren und diese Menschen ablehnen- klassischer Selbstschutz!
Doch in Wirklichkeit sind diese Menschen geschickte Engel!
Warum teile ich nun also meine intimsten Gedanken und Empfindungen mit Dir?
Mir ist bewusst, dass das Gefühl von Ablehnung und das Empfinden, nicht gut genug zu sein, tief in uns allen verankert ist.
Der Gedanke, es nicht wert zu sein oder zurückgewiesen zu werden, ist eine unserer größten kollektiven Ur-Wunden in der Menschheitsgeschichte.
Diese Wunde können wir nur dann heilen, wenn wir sie offen ansprechen und das Licht darauf lenken.
Es geht darum, aus der Frequenz von Scham und Angst auszubrechen!
Denn am Ende schämen wir uns oft für unser Sein und unsere vermeintlichen Unzulänglichkeiten – doch der Weg führt hin zu einem authentischen „Wir zeigen uns, so wie wir sind, ohne Masken“.
Mit all unseren Ängsten nehmen wir den mutigen Schritt in die Sichtbarkeit, genauso, wie wir sind.
Ich möchte Dich daher ermutigen, Dich zu offenbaren, um Verbindungen zu schaffen, die auf Ehrlichkeit basieren, Verbindungen, die authentisch und wachstumsfähig sind, weil Du das verdient hast!
Dies gelingt nur, wenn wir den Mut aufbringen, aus unseren eigenen Schatten herauszutreten.
Vielleicht kann meine Geschichte ein Leuchtturm für Dich sein, der dir den Weg weist, Dich inspiriert und einlädt, einen neuen Weg einzuschlagen.
Manchmal beginnt der erste Schritt des Weges mit einer bewussten Entscheidung zur Veränderung, nachdem wir unsere Muster erkannt haben.
Manchmal bedarf es nur der Entscheidung, Ja zu sagen und mutig zu sein!
Daher lade ich Dich ein, Ja zu sagen:
„Ja zur Freude, Ja zu echten authentischen Verbindungen, Ja zu dir selbst!“
Ist dieser Weg immer einfach? Wahrscheinlich nicht.
Wird das Leben uns prüfen? Höchstwahrscheinlich.
Dennoch gilt es dann zu sagen:
„Ich bin mutig! Ich vertraue! Ich gebe die Kontrolle ab und vertraue dem Fluss des Lebens!“
Vielleicht sind es nur kleine Impulse, aber oft sind gerade diese kleinen Schritte die wichtigsten Schritte zur Veränderung.
In diesem Sinne danke ich dem Engel, der mir meine Wunde noch einmal gezeigt hat, damit sie nun heilen kann!
DANKE! ❤️
In Liebe, Michelle

Comments